Die mesopotamische Gesellschaft war in verschiedene Schichten gegliedert, von den Adeligen und Priestern über Händler und Handwerker bis hin zu Bauern und Sklaven. Jede Gruppe erfüllte spezifische Aufgaben, die für das Funktionieren der Stadtstaaten unerlässlich waren. Handwerker stellten Gebrauchs- und Luxusgüter her, während Bauern für die Nahrungsmittelversorgung sorgten. Der Aufstieg war möglich, aber schwierig, meist durch Bildung oder militärische Verdienste. Die Rollen der Frauen waren unterschiedlich, reichten von Haushalt und Kindererziehung bis zu Positionen als Priesterinnen oder Kaufleute. Das Zusammenleben war von gegenseitiger Abhängigkeit, aber auch von Hierarchien geprägt.
Kleidungsstile unterschieden sich je nach Geschlecht, Rang und Region. Typisch waren leinene oder wollene Gewänder, die mit Gürtel und Schmuck ergänzt wurden. Reichere Bürger kleideten sich aufwendiger und nutzten farbige Stoffe sowie kunstvolle Accessoires. Die Ernährung basierte vor allem auf Getreide, Brot, Gerste, Hülsenfrüchten und gelegentlich Fleisch oder Fisch. Feigen, Datteln, Oliven und verschiedenste Gemüsearten ergänzten den Speiseplan. Feste und besondere Anlässe boten Gelegenheit für aufwendige Bankette. Essgewohnheiten spiegelten sowohl lokale Traditionen als auch Handelskontakte mit entfernten Regionen wider.
Die Familie war Kern der mesopotamischen Gesellschaft. Kindererziehung erfolgte meist innerhalb des Hauses, wobei Söhne und Töchter unterschiedliche Aufgaben erlernten. Söhne erhielten gegebenenfalls Zugang zu formaler Bildung, insbesondere, um später Berufe im administrativen Bereich zu ergreifen. Mädchen lernten von ihren Müttern Haushalt, Handwerk und manchmal auch das Lesen und Schreiben. Feste und Rituale begleiteten wichtige Lebensabschnitte wie Geburt, Heirat und Tod. Familienbande und gegenseitige Unterstützung waren überlebenswichtig. Die Weitergabe von Wissen, Besitz und Traditionen erfolgte innerhalb der Familie und prägte die Stabilität der Gesellschaft.